Viele wichtige Informationen über die heimische Vogelwelt und ihre Veränderungen werden durch die systematischen Monitoringprogramme geliefert. Daneben ist es aber unverändert wichtig, auch Zufallsbeobachtungen zu sammeln und auszuwerten. Denn für viele Arten, vor allem seltene Arten und Zugvögel, geben die Monitoringprogramme nur wenige Informationen her. Vor allem Zug, Rast und Überwinterung werden (außer bei Wasservögeln) kaum systematisch erfasst. Hier liefern - bei allen methodischen Schwierigkeiten - Zufallsbeobachtungen die einzigen verwertbaren Informationen zum Status und über jahreszeitliche Veränderungen.
Grundsätzlich sollen alle Beobachtungsdaten gemeldet werden, die überregional interessant sein können. Dies sind z.B. Brutvorkommen seltener oder mittelhäufiger Arten, jahreszeitlich ungewöhnliche Beobachtungen, Erst- und Letztdaten, große Trupps oder Ansammlungen und natürlich Nachweise seltener Arten. Interessant sind weiterhin alle systematisch oder flächenbezogen erhobenen Daten auch von häufigen Arten, beispielsweise vollständige Brutpaarzahlen auf einer abgegrenzten Fläche oder großflächige Rastbestände. Ein Blick in die Jahresberichte gibt einen Hinweis darauf, welche Art von Beobachtungen ausgewertet werden können. Im Zweifelsfall soll lieber zuviel als zuwenig gemeldet werden. Andererseits ist es auch willkommen, wenn Beobachter (bei Zeitmangel) wenigstens ihre allerwichtigsten Beobachtungen des Jahres melden. Nachweise sehr seltener Arten müssen zusätzlich an die AKBB gemeldet werden, wenn sie Berücksichtigung finden sollen.
Die Beobachtungsdaten aus Brandenburg werden (soweit möglich) digitalisiert und in das zentrale Datenarchiv der ABBO eingespeist. Sie werden regelmäßig für die Jahresberichte des Landesumweltamtes (T. Ryslavy, Brutvorkommen seltener Arten) und der ABBO (Schwerpunkt Zug- und Rastvorkommen) ausgewertet. Daneben können die Daten für andere spezifische Auswertungen durch die Vogelschutzwarte oder durch ABBO-Mitglieder zur Verfügung gestellt werden.
Daten aus Berlin werden gesondert von der Berliner Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft erfasst (Einzelheiten unter www.orniberlin.de). Für die Beobachtungsberichte im Berliner Ornithologischen Bericht werden vorwiegend die in ornitho.de erfassten Daten ausgewertet (s.u.). Zudem besteht weiterhin die Möglichkeit Meldungen auf Zetteln im Postkartenformat (nach Arten getrennt) an Dr. K. Witt, Hortensienstraße 25, 12203 Berlin, zu schicken (jeweils bis zum 15.1. bzw. 15.7. für das vorangegangene Halbjahr). Außer für das eigentliche Stadtgebiet von Berlin gilt dies für folgende unmittelbar am Stadtrand gelegene Gebiete in Brandenburg: Wernsdorfer See/LOS, Gebiet um Waßmannsdorf und Groß Ziethen/LDS, Felder bei Osdorf/TF, Rieselfeld Karolinenhöhe/P, Hennigsdorfer Wiesen/OHV, Feldgelände bei Stolpe/OHV, Mühlenbecker Teiche/HVL, Hobrechtsfelder Aufforstung/BAR.
Zur Erfassung von Beobachtungsdaten arbeitet die ABBO mit dem online-Portal ornitho.de des DDA zusammen. Sie können uns ihre Meldungen aber auch einmal jährlich in Form von Exceldateien oder als Winart-Datenbank schicken.
Wie jedes andere Bundesland hat auch Brandenburg und Berlin jeweils eine Steuerungsgruppe, die die Geschicke von ornitho.de auf regionaler Ebene lenken. Aufgaben der Steuerungsgruppen sind vor allem:
Die Brandenburger Steuerungsgruppe setzt sich wie folgt zusammen (Stand Januar 2015):
Für jeden Kreis gibt es mindestens einen Regionalkoordinator mit zwei Hauptaufgaben:
Auf der Seite ornithologie.de von Henry Hahnke können sie ornithologische Literatur mit Bezug zu Berlin und Brandenburg recherchieren.
Der DDA bietet mit seiner Datenbank zur Ornithologischen Schriftenschau ein weiteres Tool zur Recherche nach ornthologischer Fachliteratur.